Februar-Vortrag:
Vom Zarenreich zum Sowjetimperium.
Russlands Umbruch 1917-1922

Januar 11th, 2023

Am Montag, den 06. Februar 2023 hielt Oberst a.D. Henning Föls im Hotel Görres in Villip den o.a. Vortrag.

1. Russland wandelte sich zwischen 1917 und 1922 von der Zarenautokratie über Revolution, Staatsstreich, Intervention, Bürgerkrieg, Krieg und Staatsterror zur Sowjetdiktatur: eine linksradikale Splitterpartei konnte im Revolutionschaos die Macht an sich reißen, stand danach am Rande des Abgrunds, wehrte aber dennoch eine ausländische Intervention ab und rang die reaktionäre Gegenrevolution nieder. Der anschließende Polnisch-Russische Krieg ging verloren, womit der Revolutionstransfer nach Westeuropa aufgegeben werden musste. Letztlich gelang es dem neuen Regime, die Herrschaft mittels eines diktatorischen Zentralismus zu stabilisieren.

2. Entscheidend für den Erfolg des Sowjetregimes war, dass Lenin die Bolschewisten im Machtvakuum des revolutionären Chaos zur stärksten Organisation aufbauen konnte. Die Rote Armee operierte zudem auf der Inneren Linie: während ihre Gegner von der dünn besiedelten Peripherie her angriffen, beherrschten die Bolschewisten das Zentrum Russlands. Das Sowjetregime behielt den Zugriff auf die wirtschaftlichen und demografischen Ressourcen und konnte mit der Eisenbahn große Truppenverbände rasch verschieben. Die weiträumige Kriegsführung ließ den konservativen Weißen Kräften, denen es zudem an einer zentralen Führung fehlte, keine Chance, den Krieg gegen die Rote Armee zu gewinnen. Erschwerend kam hinzu, dass es den Weißen nicht gelang, das Volk zu gewinnen: sie und ihre Generäle standen aus der Sicht der Bevölkerung für das abgewirtschaftete Zarenregime.

3. Der Vortrag befasst sich mit „Revolution und Machtübernahme“, „Intervention und Bürgerkrieg“ sowie „Polnisch-Russischem Krieg“ und „Kriegskommunismus“.

4. Literaturempfehlung für Schnelleinsteiger: GEO-Epoche, Nr. 83, „Die Russische Revolution“


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Jahresprogramm 2023 (Stand 04.04.2023) – 1.Änderung

Januar 11th, 2023

Januar-Vortrag:
Das vergessene Königreich Galizien
Auf den Spuren einer verlorenen Welt
Ein Bericht aus Lemberg und dem Karpatenvorland in der heutigen Ukraine

Dezember 2nd, 2022

Am Montag, dem 09. Januar 2023 hielt Stabshauptmann a.D. Horst Schwarz im Hotel Görres in Villip den o.a. Vortrag.

Die Geschichte der Galizien-Deutschen begann vor 250 Jahren mit der Teilung Polens 1772.

Die österreichische Kaiserin Maria Theresia hat gleich nach der ersten Teilung Polens – ab 1774 – in Lemberg die ersten Handwerker aus Deutschland ansiedeln lassen. Nach dem Tode der Kaiserin im Jahre 1780 begann unter Kaiser Josef II. die eigentliche Kolonisation des Landes.

Die katastrophale Wirtschaftslage sollte durch Fachkräfte, wir würden heute sagen durch Entwicklungshelfer, verbessert werden. Auch damals schon mussten für ein solches Vorhaben die notwendigen Gesetze (Ansiedlungspatent) erlassen werden.

Kaiser Josef II. war bestrebt, aus den dünn besiedelten und verödeten Landschaften einen ertragreichen und geschützten christlichen Lebensraum zu gestalten. Im Toleranzpatent von 1781 wurde den protestantischen Neubürgern die Ausübung ihrer Religion in einem Maße zugestanden, wie es im österreichischen Mutterland nicht denkbar war.

Für 150 Jahre bestand dann eine Kontinuität deutscher Siedlungsgeschichte, bis sich die Weltgeschichte wendete. Gemäß dem „Hitler-Stalin-Pakt“ wurden im Winter 1939/40 die einstigen Kolonisten komplett aus Ostgalizien ins Wartheland umgesiedelt.
Der Zweite Weltkrieg und das Unheil nahmen seinen Lauf.

Auf der Flucht vor der Roten Armee fanden nach 1945 viele Familien im Bereich Lüneburg-Braunschweig eine neue Bleibe und konnten sich eine neue Existenz aufbauen.

Auf den Spuren familiärer Vorfahren hat Horst Schwarz die Siedlungsorte der einstigen Kolonisten in der heutigen Ukraine aufgesucht. Eine ganze Woche war er willkommener Gast im Haus einer ukrainischen Familie und hat den Siedlungsraum im Vorkarpatenland besucht.

Ein architektonisches Highlight auf der Tour war die Stadt Lemberg (Lwiw) mit wunderschönen Bauten aus der Kaiserzeit.

Die Reiseeindrücke sind durch zahlreiche Fotos dokumentiert und mit der Historie Galiziens von 1772 bis heute zu einem Beamer-Vortrag zusammengestellt.

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Dezember-Vortrag:
Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland im I. Weltkrieg

Dezember 2nd, 2022

Am Montag, dem 05. Dezember 2022 hielt Oberst a.D. Dr. Michael Vollert im Hotel Görres in Villip den o.a. Vortrag.

Kriege werden nicht allein auf den Schlachtfeldern oder den Meeren entschieden.

In dem Vortrag sollen die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft während des Ersten Weltkriegs im Deutschen Reich sowie deren Auswirkungen auf Verlauf und Ende des Krieges dargestellt werden.

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November-Vortrag:
1944 – Die Wende im U-Boot-Krieg?

November 7th, 2022

Am Montag, 07. November 2022 hielt Flottillenadmiral a.D. Victor Toyka im Hotel Görres in Villip den o.a. Vortrag.

Für alle, die sich mit der Geschichte des 2. Weltkriegs befassen, ist der verlorene U-Boot-Krieg zumindest mit seinen wesentlichen Inhalten bekannt – oder so scheint es zumindest.

In diesem Vortrag sollen daher auch nicht einzelne taktische oder operative Vorgänge im Detail dargestellt werden. Vielmehr geht es darum, einen Blick auf das Führungsverhalten des operativen Stäbe auf beiden Seiten zu werfen und dabei der Frage nachzugehen, ob und inwiefern die jeweilige Führung, vor allem auf der deutschen Seite, den Anforderungen an Veränderungsfähigkeit und -bereitschaft im Lichte der Entwicklungen, die der Gegner präsentierte, gewachsen war.

Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf die Entwicklung und den Einsatz des Schnorchels gelegt – eine Entwicklung, die von der großen Mehrzahl der Autoren und Wissenschaftler bislang weitgehend unbeobachtet und nicht bewertet geblieben ist.

Der Referent spricht dabei auch aus der Erfahrung eines U-Bootfahrers, der dieses technische System selbst erlernt, erlebt und als Kommandant im taktischen Einsatz genutzt hat.


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