Mai-Vortrag:
Der Koreakrieg 1950 – 1953 und die deutsche Wiederbewaffnung

Geändertes Vortragsthema !!!

Am Montag, den 08. Mai 2023 hielt Herr Oberst a.D. Konrad Menny im Hotel Görres in Villip den o.a. Vortrag.

Korea wurde 1910 von Japan annektiert und in den folgenden Jahrzehnten als Kolonie ausgebeutet. 1945, zum Ende des II. Weltkriegs in Fernost, besetzten die Sowjets im Norden, die USA im Süden des 38. Breitengrads das Land. Im „Kalten Krieg“ zwischen der Sowjetunion und den USA verschärften sich die Spannungen zwischen den beiden Landesteilen.

In Beiden wurden, unter der Kontrolle und mit Hilfe der jeweiligen Besatzungsmacht, Armeen aufgebaut. Die USA unterstützten im Süden den Präsidenten Rhee Syng-Man, den ehemaligen Führer der provisorischen Exilregierung Koreas (1919 – 1945).

Wesentlich wirkungsvoller förderte Stalin im Norden den ehemaligen Partisanenkämpfer Kim Il Sung als Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Koreas. Nachdem 1948 die sowjetischen und amerikanischen Besatzungstruppen abgezogen waren, rief Rhee Syng-Man am 15.August 1948 im Süden die „Republik Korea“ aus. Kim-Il Sung folgte wenige Wochen später mit der Gründung der „Demokratischen Volksrepublik Korea“ im Norden. Beide meinten jeweils das gesamte, vereinigte Korea!

Kim Il Sung war es mit Unterstützung der Sowjetunion gelungen, eine schlagkräftige Armee aufzubauen. Er drängelte den zögerlichen Stalin zum Krieg mit Südkorea. Im Sommer 1950 gab Stalin endlich nach und die Erlaubnis zum Angriff. Am frühen Morgen des 25. Juni 1950 griffen nordkoreanische Truppen Südkorea auf breiter Front an.

Die südkoreanischen Kräfte, von den USA im Aufbau unzulänglich unterstützt, wurden in wenigen Wochen fast vollständig aufgerieben. US-Präsident Truman reagierte rasch und erreichte im UN-Sicherheitsrat die Entscheidung für einen internationalen Militäreinsatz unter US-Führung. Nur ein Brückenkopf um Pusan im äußersten Südosten konnte zunächst mit US/UN-Truppen gehalten werden.

Im September 1950 gelang nach einer Flankenoperation des UN-Oberbefehlshabers MacArthur mit einer Gegenoffensive der laufend verstärkten südkoreanischen und US/UN-Truppen der Stoß bis zur chinesischen Grenze. Der folgende Kriegseintritt Rotchinas, mit Unterstützung durch die Sowjetunion, führte zu schweren, wechselvollen Kämpfen, bis es gelang, im Mai 1951 die Front zwischen Nord und Südkorea in der Nähe des 38. Breitengrads wieder zu stabilisieren.

In zähen Verhandlungen, bei fortlaufenden Gefechten, verbunden mit wüsten Kriegsverbrechen beider Seiten, gelang der Abschluss eines Waffenstillstandsvertrags am 27.Juli 1953.

Die sicherheitspolitische Lage der 1949 gegründeten Bundesrepublik Deutschland, kaum geschützt durch schwache Besatzungskräfte, hatte 1950 erhebliche Ähnlichkeit mit der Koreas. Bundeskanzler Adenauer und die Bevölkerung waren nicht grundlos besorgt.

Ein Vorgehen Stalins wie in Korea, mit Einsatz von gut ausgerüsteten Volkspolizei-Verbänden der „Sowjetisch besetzten Zone/SBZ“, unterstützt von der Sowjetunion, wurde auch von den Besatzungsmächten – USA, Großbritannien, Frankreich – für durchaus möglich gehalten. Sie forderten einen deutschen Beitrag zur Verteidigung. Der Kanzler Adenauer hatte bereits 1949 die „Wiederbewaffnung“ Deutschlands für notwendig erklärt, allerdings nur in einem Verteidigungsbündnis.

Es gelang ihm, gegen starken Widerstand der “Ohne-mich-Haltung“ (Schumacher/SPD) eine Mehrheit davon zu überzeugen, dass ein souveräner Staat wehrhaft sein müsse.

Allerdings war unerlässliche Bedingung für Adenauers Zustimmung zu einem deutschen Verteidigungsbeitrag die absolute Gleichstellung deutscher Truppen im Bündnis. Nach der Zustimmung der Bundesrepublik war der Weg frei für ein weiteres, wesentliches Ziel: die Ablösung des „Besatzungsstatuts“ durch den „Deutschlandvertrag“. Mit der Unterzeichnung dieses Vertrags am 5.Mai 1955, und mit dem Beitritt zur NATO am 6. Mai 1955 erreichte die Bundesrepublik die (weitgehende) innen- und außenpolitische Souveränität.

Davon wird der letzte Teil des Vortrags handeln.


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