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Das Kaisertum befand sich im Niedergang und schützte nicht mehr die Bauern. Reichsfürsten entwickelten in ihren kleineren Reichen eine eigene Lehnsherrschaft und Gerichtsbarkeit. Außerdem kam es zu einer immer größeren Kluft zwischen der kirchlichen Lehre von Gottergebenheit und Armut sowie dem Leben im Überfluss hinter den Klostermauern. Mit der Glaubwürdigkeit der Kirche war es nicht weit her.
Als „Deutscher Bauernkrieg“ bezeichnet die Geschichtswissenschaft die Unruhen und Aufstände der Jahre 1524-1526, die ihren Ursprung in der Schweiz, in Österreich und Süddeutschland hatten und sich nach Norden bis Hessen und Thüringen ausweiteten. Die Kämpfe spielten sich überwiegend innerhalb der eigenen Territorialgrenzen ab. Die Forderungen der Bauern wurden erstmals im Februar/März 1525 von den drei oberschwäbischen Bauernhaufen niedergeschrieben und gingen unter der Bezeichnung „Zwölf Artikel“ in die Geschichte des Deutschen Bauernkrieges ein. Sie wurden von allen Aufstandsbewegungen übernommen.
Im Frühjahr 1525 wurde der Südwesten durch Aufstände erschüttert, bei denen in Oberschwaben, Franken und Württemberg die Bauern schwere Verluste hinnehmen mussten. Die entscheidende Schlacht in Thüringen stand aber noch aus. Auch hier hatten sich die Bauern erhoben. Ihr wichtigster Anführer war Thomas Müntzer, ein in Stolberg (Harz) geborener Theologe und Priester. Anfangs war er ein Anhänger von Martin Luther, später sein erbitterter Gegner. Luther schlug sich auf die Seite der Adligen, während Müntzer nicht nur die Ordnung der Kirche und das Papsttum, sondern auch die weltliche Ordnung verändern wollte.
Am 15. Mai 1525 führte Thomas Müntzer ein zahlenmäßig überlegenes, aber schlecht ausgebildetes und ausgerüstetes Bauernheer bei Bad Frankenhausen in die bedeutendste Schlacht des Deutschen Bauernkrieges. Er unterlag den Fürstenheeren des Landgrafs Philipp von Hessen und des Herzogs Heinrich von Braunschweig, wurde gefangen genommen und in Mühlhausen hingerichtet.
Als Gedenkstätte des „Deutschen Bauernkrieges“ schuf der Leipziger Maler, Grafiker und Akademieprofessor Werner Tübke von 1976 bis 1987 das Bauernkriegspanorama. Es handelt sich um ein monumentales Panoramabild über den Bauernkrieg mit dem Titel „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ in einem eigens dafür errichteten Gebäudekomplex auf dem Schlachtberg bei Bad Frankenhausen. Mit einer Fläche von 1722 qm zählt es zu den größten Tafelbildern der Welt.
Der Burgberg an der Nordostflanke, die zweithöchste Erhebung des Gebirges, weist an drei Seiten steil abfallende Hänge und einen leicht zu verteidigenden, sehr schmalen Verbindungskamm auf. Die Germanen nutzten den Burgberg als Kultstätte und Fluchtburg. In Sichtweite, nur 2 km vom Burgberg entfernt, liegt die erstmals im Jahre 974 urkundlich erwähnte Pfalz Tilleda. Sie diente dem Königshof als zeitweilige Residenz.
Weil zu Beginn des 11. Jahrhunderts die Pfalzen als Wehrbau und Königsresidenz keinen ausreichenden militärischen Schutz mehr boten, wurde auf dem nahen Bergsporn oberhalb der Pfalz Tilleda die Burg Kyffhausen errichtet, vermutlich zur Zeit Heinrichs IV. (1056-1106). Unter Kaiser Friedrich I. („Barbarossa“) (1152-1190) wurden die Bauarbeiten endgültig abgeschlossen. Nach der Blütezeit des staufischen Imperiums verlor die Burg Kyffhausen an Bedeutung, wechselte oft den Besitzer und verfiel.
Die erfolgreiche, für den deutschen Raum friedliche Politik der knapp hundert Jahre zwischen dem Amtsantritt Friedrichs I. und dem Tode Friedrichs II. im Jahr 1250 hinterließen im Volk einen nachhaltigen Eindruck. In der darauf folgenden kaiserlosen Zeit stritten sich die Territorialfürsten um das Erbe. Es herrschten Krieg und Elend, die Zersplitterung des Reichs war die Folge. All diese Missstände erinnerten das Volk an die alte, fast vergessene Mär von einem im Berg hausenden Herrscher, unter dem es sich besser leben ließ. Frisch im Gedächtnis war der letzte Kaiser Friedrich II.
Die Kaisersage war zunächst auf ihn gemünzt, jedoch ging die Personifizierung bereits im Mittelalter auf Barbarossa über. Der Ortsbezug zum Kyffhäuser wurde erstmals 1421 in der Thüringischen Chronik erwähnt. Warum ausgerechnet der Kyffhäuser zum Schauplatz einer der bekanntesten deutschen Sagen wurde, ist nicht eindeutig zu klären.
Am 18. Januar 1871 erfolgte im Spiegelsaal des Versailler Schlosses die Proklamation Wilhelms I., König von Preußen, zum Deutschen Kaiser. Die ersehnte deutsche Einheit wurde verwirklicht und Wilhelm I. als Vollstrecker dieser Einheit enthusiastisch gefeiert. Der Traum vom im Berg hausenden Herrscher wurde durch den Kaiser aus dem Hause Hohenzollern verwirklicht. Wilhelm I. erfüllte das Vermächtnis von Barbarossa.
Der Deutsche Kriegerbund stellte den Antrag, „… Sr. Majestät Kaiser Wilhelm I. auf dem Kyffhäuser ein Denkmal zu errichten, dessen Kosten aus freiwilligen Beiträgen ehemaliger deutscher Soldaten gebracht werden …“ Der Antrag wurde angenommen. Im September 1889 wurde ein Preisausschreiben, heute würde man Ausschreibung sagen, veröffentlicht, die allen deutschen Künstlern ermöglichte, einen Entwurf für das Denkmal zu fertigen. Zum Einsendetermin lagen 24 Entwürfe vor, den ersten Platz sprach die Jury dem Berliner Architekten Bruno Schmitz zu.
Im Oktober 1890 begannen die Bauarbeiten. Die Einweihungsfeier fand am 18.06.1896 statt, an der Kaiser Wilhelm II., der Enkel Wilhelms I., die Bundesfürsten und fast 20.000 Soldaten und Gäste teilnahmen. Die monumentale Anlage des Kaiser-Wilhelm-Denkmals auf dem Kyffhäuser war das erste gemeinsame Werk der ehemaligen deutschen Soldaten.
In Hessen gibt es drei Grenzmuseen und zwei Info-/Dokumentationsstellen. Die Gedenkstätte Point Alpha bei Rasdorf ist die einzige, die neben dem Grenzregime der DDR, dem Leben der Bevölkerung an und mit der Grenze sowie den gewaltlosen Kampf um Freiheit und Bürgerrechte den Besuchern einen Eindruck vermittelt, wie die Konfrontation zwischen NATO und Warschauer Pakt auf taktischer Ebene zu Beginn eines Krieges verlaufen wäre.
Während des Kalten Krieges erwartete das westliche Bündnis einen Hauptstoß des Gegners durch die Fulda Gap, weil hier der für einen Vorstoß in das Rhein-Main-Gebiet kürzeste und aufgrund der Topographie günstigste Weg verlief. Das Gebiet spielte eine Schlüsselrolle in den militärischen Planungen von NATO und Warschauer Pakt.
Nach Abzug der US Army sollten Point Alpha wie die Grenzanlagen der DDR abgerissen werden. Persönliche Initiativen der Bürger aus der Region verhinderten dieses Vorhaben. Das Engagement bewirkte, dass darüber hinaus Hessen und Thüringen den Kolonnenweg zum „Weg der Hoffnung“ umgestalteten, auf dem das „Haus auf der Grenze“, durch dessen Mitte selbige verläuft, errichtet wurde.
In dem Gebäude sind zwei Dauerausstellungen untergebracht.