Die Schlacht in der Göhrde 1813
(Vortrag & Exkursion)

Das Fotoalbum der Exkursion finden Sie hier: Fotoalbum

Die Vortragsunterlagen zum Herunterladen:

Vortragsdokument Vortragsdokument

Die diesjährige Exkursion führt den Militärhistorischen Arbeitskreis in die Göhrde und an die Elbe. Anlass ist der 200. Jahrestag der Göhrdeschlacht am 16. September 1813, zu deren Gedenken die Samtgemeinde Dahlenburg am vierten Septemberwochenende eine Veranstaltungsreihe durchführt. Als deren Höhepunkt wird am 21. September 2013 das Kampfgeschehen am Steinker Hügel bei Lüben von hunderten Mitgliedern in- und ausländischer Traditionsvereine nachgestellt.

Den Einführungsvortrag am 2. September 2013 hält Oberstlt a.D. Uwe Pilz, der gemeinsam mit Oberstlt a.D. Dietrich Lenski die Organisation und Durchführung der Exkursion übernimmt.

Ort und Zeit des Vortrags: Hotel Görres in Villip um 19:30 Uhr

Die französische Besatzung Norddeutschlands, im Volksmund „Franzosenzeit“ genannt, begann 1803. Sie brachte einerseits tief greifende Veränderungen in der Verwaltung sowie im Steuer- und im Justizsystem. Andererseits wurden der Bevölkerung durch ständige Truppeneinquartierungen, Sonderzahlungen und Kriegskontributionen erhebliche Lasten auferlegt. Der Unmut gegen die Besatzer wuchs. Als nach der Niederlage Napoleons in Russland das Königreich Preußen im Frühjahr 1813 den Krieg gegen Frankreich wiederaufnahm, erhoben sich auch die osthannoverschen Gebiete.

Generalleutnant Graf von Wallmoden übernahm den Oberbefehl über alle verbündeten Truppen an der Unterelbe. Zu diesen zählten Russen, die Russisch-Deutsche Legion, Preußen, das Lützowsche Freikorps, Engländer, Hannoveraner, die Hanseatische Legion, Mecklenburger und Schweden. Die ständigen Angriffe der Verbündeten auf französische Versorgungseinrichtungen und Kuriere veranlassten den Kommandeur des XIII. Korps, Marschall Davout, Teile der 50. Infanteriedivision unter Führung von General Pécheux mit der Säuberung des linken Elbufers von „Streifkorps“ zu beauftragen.

Graf von Wallmoden erfuhr von diesem Plan und entschloss sich, die Franzosen abzufangen. In aller Stille verließ er mit seiner Hauptmacht das Lager in Hagenow in Richtung Dömitz. Zurück blieben zwischen Boizenburg und Wismar nur schwache Kräfte, die ein Nachrücken französischer Truppen verhindern sollten. Die verbündeten Truppen überquerten bei Dömitz die Elbe und stießen am linken Elbufer nach Norden vor. In der Göhrde kam es zur Entscheidungsschlacht. Trotz tapferer Gegenwehr wurde die zahlenmäßig unterlegene Division Pécheux entscheidend geschlagen. Wallmodens Sieg beendete zu Beginn der Befreiungskriege die französische Vorherrschaft in Norddeutschland.

Bei der Exkursion werden wir den Elbübergang der verbündeten Streitkräfte, die Entscheidungsschlacht in der Göhrde sowie die Verfolgung der geschlagenen französischen Division Pécheux thematisieren.

Die Lüneburger Heide und das Vier-Länder-Eck sind reich an Zeugnissen vergangener Epochen, der jüngsten Vergangenheit und der Gegenwart. Die Besichtigung des Deutschen Panzermuseums in Munster (Örtze) sowie der Kulturdenkmale Festung Dömitz und Eisenbahnbrücke Kaltenhof gibt uns Aufschluss über die Ingenieurkunst und die militärischen Konzepte der jeweiligen Zeit.

Im Panzermuseum sind zur Zeit über 150 verschiedene Panzer, Geschütze und Fahrzeuge aus den letzten 95 Jahren ausgestellt.

Die Festung Dömitz wurde von 1559 bis 1565 auf Befehl des mecklenburgischen Herzogs Johann Albrecht I. von dem italienischen Festungsbaumeister Franzesco a Bornau errichtet. Er erbaute sie nach den damals modernsten Erkenntnissen in „neuitalienischer Manier“, d.h. in der Grundform eines regelmäßigen Fünfecks. Die Festung diente dem Schutz der Landesgrenzen gegenüber dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg und dem Kurfürstentum Brandenburg.

Die nach dem Entwurf des Architekten Häseler von der Firma Harkort (Duisburg) erbaute Eisenbahnbrücke war ursprünglich gut einen Kilometer lang. Das Bauwerk war von 1870 bis 1873 mit bis zu 600 Arbeitern als Teil der Strecke Wittenberge – Lüneburg errichtet worden. Aus strategischen Gründen sollte es bei Dömitz, der stärksten Landfestung Mecklenburgs, über die Elbe nach Niedersachsen geführt werden. Mit Wehrtürmen an ihren Enden wurde die Brücke militärisch gesichert. Am 20. April 1945 zerstörten die Alliierten Teile der Brücke. Heute ist noch ein 550 Meter langer Torso auf dem linken Elbufer bei der Ortschaft Kaltenhof vorhanden.

An der Elbe, der ehemaligen innerdeutschen Grenze, sind nach wie vor noch Spuren der deutschen Teilung als Mahnung sichtbar. Den Kontrast bilden Projekte der deutschen Einheit wie die 1992 wiedererrichtete Straßenbrücke bei Dömitz.

Unterkunft werden wir im Hafenhotel Dömitz nehmen, das neben behaglichen Zimmern eine reichhaltige Auswahl an Speisen und Getränken bietet. Die Doppelzimmer können auch als Einzelzimmer genutzt werden. Selbstverständlich ist in diesem Fall nur der Preis für eine Person zu entrichten.

Zeitplan:

Donnerstag, 19.09.2013
08.00 Uhr Abfahrt Rheinbach Kaserne
08.15 Uhr Abfahrt Meckenheim Bahnhof
08.30 Uhr Abfahrt Bonn BMVg
15.00 Uhr Geführte Besichtigung des Deutschen Panzermuseums
ca. 19.00 Uhr Ankunft Hafenhotel Dömitz

Freitag, 20.09.2013
Vormittag Geführte Besichtigung der Festung Dömitz und der
Eisenbahnbrücke Kaltenhof
Nachmittag Besichtigung des Dioramas der Göhrdeschlacht im
Heimatmuseum Dahlenburg und Filmvorführung,
anschließend Geländebesprechung
Abend Gemeinsames Abendessen im Hafenhotel

Samstag, 21.09.2013
Vormittag Geländebesprechung, anschließend Einklinken in das
Programm der Samtgemeinde Dahlenburg
15.00 Uhr Teilnahme an der Schlachtnachstellung
16.00 Uhr Rückfahrt
ca. 23.45 Uhr Ankunft Bonn BMVg

Leave a Reply